Entwicklungsgebiet Stettenfeld

06. Jul 2021

Riehen bietet attraktiven Wohnraum im Grünen, das soll auch künftig so sein. Mit der Entwicklung des Stettenfeld-Areals werden die Werte der Gemeinde gestärkt und Raum geschaffen für mehr Lebensqualität für Wohnen und Freizeit. Ein nachhaltig und klug entwickeltes Stettenfeld tut Riehen gut.

Allgemeine Informationen

Ausgangslage
Das Entwicklungsgebiet Stettenfeld soll im Wesentlichen dem Wohnen sowie der Freizeit und Erholung dienen. Der Einwohnerrat hat die Nutzungsplanung des Stettenfelds festgesetzt, die besagt, dass die Gemeinde ein Gesamtkonzept für ein attraktives und familienfreundliches Quartier gestützt auf nachhaltigen Grundsätzen erarbeiten wird. Ausserdem wurden untenstehende Vorschriften definiert, die seit 1.1.2017 verbindlich sind.

Was bereits gilt
Seit dem 1.1.2017 gelten für alle Grundeigentümer folgende Vorschriften der Nutzungsplanung Stettenfeld:

  • Die 17.5 Hektaren des Stettenfelds sollen entsprechend der Vorgaben für die Flächennutzung in 55% Bauzone, 35% öffentliche Grünfläche und 10% Freizeit- und Sportanlagen umgewandelt werden.
  • Die Bauzonen sollen im Wesentlichen dem Wohnen dienen
  • Eine Landumlegung wird zwingend notwendig sein:
  • Die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer werden von ihrem Grundstück einen Landanteil an die Erschliessung sowie an die Grünfläche abtreten.
  • Die Erschliessung der Bauzonen erfolgt in Etappen, um auf die bestehenden Gewerbebetriebe und Freizeiteinrichtungen Rücksicht zu nehmen.

Das Vorgehen
Der Gemeinderat möchte im Austausch und im Sinne der Grundeigentümer eine räumliche Strategie für ein attraktives und familienfreundliches Quartier erarbeiten. Um der grossen Anzahl an betroffenen Akteuren gerecht zu werden, hat die Gemeinde einen partizipativen Prozess entwickelt. Dabei werden die verschiedenen Betroffenen und Beteiligten schrittweise über das Vorgehen informiert und in die Planung mit einbezogen. Es werden sogenannte Zielbilder erarbeitet, welche die Rahmenbedingungen und die verschiedenen Bedürfnisse der beteiligten Akteure sowie der breiten Öffentlichkeit berücksichtigen. Ziel ist es, auf diesem Weg die Zukunft des Stettenfelds gemeinsam und bestmöglich gestalten zu können.

Die erarbeitete Strategie soll dann in einem Wettbewerbsverfahren räumlich umgesetzt werden (2021/2022) damit der Riehener Einwohnerrat detaillierte Nutzungspläne festlegen kann (ab 2023). Auf deren Grundlage können dann die Grundeigentümer die gewünschten Bau- und Investitionsentscheidungen treffen.

Die konkreten Schritte

  • Online-Forum vom 25. Juni 2020 mit den Grundeigentümern
  • Die interessierte Bevölkerung konnte am Stettenfeld-Tag vom Sontag, den 13. September 2020, das Stettenfeld spielerisch neu kennenlernen sowie Wünsche und Ziele zur Weiterentwicklung des Areals anbringen.
  • An einem zweiten Forum (voraussichtlich im Sommer 2021) treffen sich Betroffene, Beteiligte und Interessierte. Die Gemeinde informiert über die Planungsfortschritte, die erarbeiteten Zielbilder werden im Plenum reflektiert und gefestigt.

Prozess wird filmisch dokumentiert
Der ganze Entwicklungsprozess der nächsten Jahre rund um das Stettenfeld wird filmisch dokumentiert. Damit trägt die Gemeinde zu einer offenen und nachvollziehbaren Planungskultur bei. Beteiligte und Interessierte werden zu Wort kommen und der Prozess wird audiovisuell «protokolliert».

Das Projekt wird im Rahmen der Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung 2020-2024 vom Bund unterstützt.

Das Projekt wird im Rahmen der Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung 2020-2024 vom Bund unterstützt.

Das Stettenfeld erleben

Schritt um Schritt geht es voran mit der Planung des Riehener Stettenfeldes. Doch was könnte auf dieser grossen Fläche passieren? Informieren Sie sich an den Stettenfeld-Sprechstunden.

Sprechstunden Stettenfeld finden aufrund der steigenden Covid-19-Ansteckungen vorerst nicht mehr statt.

Ihre Meinung ist uns wichtig. Gern nehmen wir Ihre Fragen, Ideen, Wünsche und Anliegen zum Stettenfeld telefonisch oder schriftlich entgegen.

Film zum Stettenfeld

Der Partizipations- und Mitwirkungsprozess des Entwicklungsgebiets Stettenfeld wird mit einem Film dokumentiert.

Leitsätze aus dem Klärungs- und Partizipationsprozess

Die Leitsätze sind das Resultat eines vielfältigen Austauschs im Verlauf der letzten zwölf Monate:

Dazu gehören zwei Videokonferenzen mit den Grundeigentümern, Begehungen des Stettenfelds mit Interessierten sowie den jetzigen Nutzerinnen und Nutzern, schriftliche Befragungen der Mitglieder des Einwohnerrates sowie der Grundeigentümer, der Austausch mit der zuständigen Kommission des Einwohnerrates, die verwaltungsinterne Absprache sowie Diskussionen im Gemeinderat. Sie sind nun eine der Grundlagen für das Zukunftsbild, welches im Sommer 2021 vom Gemeinderat verabschiedet wird.

Wohnen und Zusammenleben
Im Stettenfeld wird das Grosse Grüne Dorf 2.0 mit verschiedenen Wohnformen weitergebaut. Diese tragen sowohl der sozialen Durchmischung, dem Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum als auch der Nachfrage nach Wohneigentum Rechnung. Der qualitativ hochstehende Grünraum ist das Verbindungselement für das vielfältige Zusammenleben im Stettenfeld.

Arbeiten und Dienstleistungen
Neben einem vielfältigen Wohnraumangebot tragen Kleingewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sowie Co-Working-Spaces zu einem lebendigen Stettenfeld bei. Damit werden Arbeitsplätze geschaffen und das Gebiet wird nach dem Prinzip der kurzen Wege mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt. Es wird darauf geachtet, dass durch die neuen Betriebe das Angebot im Dorfzentrum Riehens nicht konkurrenziert wird.

Bauweise, Etappierung und Energie
Es kommen unterschiedliche Typologien zum Einsatz, von Reihen-Einfamilienhäusern bis zu Mehrfamilienhäusern. Dabei wird der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch pro Kopf möglichst geringgehalten und der Charakter des grossen grünen Dorfs bleibt gewahrt.

Das Stettenfeld nimmt eine energetische Vorbildfunktion in der Gemeinde Riehen ein. Das wird erreicht, indem als Energieträger erneuerbare Energien und ökologisch wertvolle Baumaterialien genutzt werden. Nach dem Konzept der Regenwasserbewirtschaftung wird im Stettenfeld anfallendes Regenwasser lokal aufgenommen, gespeichert und verwertet.

Das Areal wird in mehreren Etappen entwickelt. Dabei wird darauf geachtet, dass die aus den unterschiedlichen Bauphasen resultierenden Auswirkungen so quartierverträglich wie möglich sind, wobei auch allfällige finanziellen Folgen für die Grundeigentümerschaften und die Gemeinde zu berücksichtigen sind.

Natur, Ökologie und Klima
Der Natur wird im Stettenfeld eine grosse Bedeutung beigemessen. Es wird darauf geachtet, dass der Versiegelungsgrad möglichst tief gehalten wird und ökologisch gestaltete Grünflächen im Stettenfeld dominieren. Die Grünräume bilden Vernetzungsachsen für die Tierwelt und sorgen für ein angenehmes Mikroklima. Dies gilt insbesondere für den Hangbereich im Osten des Areals, der frei von Bebauung für die Frischluftzufuhr sorgt.

Bestehende Naturwerte wie Obstbäume, Wiesen und Terrassen sowie markante Bäume werden so weit möglich zu erhalten. Eine Erhebung der bestehenden Naturwerte hat besonders wertvolle und bemerkenswerte Flächen bezeichnet, die in der weiteren Planung berücksichtigt werden müssen.

Öffentliche Grünflächen
Auf dem Stettenfeld bieten ökologisch gestaltete und öffentlich zugängliche Parkanlagen Platz zum Spazieren, Spielen oder Erholen. Wasser bildet dabei auch ein wichtiges Element für ein angenehmes Mikroklima im Gebiet.

Freiraum innerhalb der Bauzone
Innerhalb der Bauzone sorgen neben privaten Aussenräumen auch öffentliche Grünflächen für die Charakteristik des Grossen Grünen Dorfs 2.0. Ein zentraler Quartierplatz sowie weitere öffentliche Freiräume wirken als Treffpunkte und sorgt für ein lebendiges Stettenfeld.

Freizeit- und Sportanlagen
Eine multifunktionale Sporthalle und ein Spielplatz bilden die Freizeitinfrastrukturen des Stettenfelds.

Bereits ortsansässige Sport- und Freizeitvereine sind ein wichtiger Bestandteil eines lebendigen Stettenfelds und werden in der Planung berücksichtigt.

Es wird zudem darauf geachtet, Angebote für Jugendliche bereitzustellen.

Mobilität, Verkehr und Erschliessung
Das vorherrschende Verkehrsmittel innerhalb des Stettenfelds ist der Fuss- und Veloverkehr. Das Wohngebiet soll möglichst wenig Autoverkehr generieren, der Fokus liegt auf attraktiven, kurzen Wegen, die zu Fuss oder per Velo zurückgelegt werden können. Eine Veloschnellroute entlang der S-Bahnlinie verbindet die Zentren von Riehen und Lörrach mit dem Stettenfeld.

Das Areal ist gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Ergänzend kommen zukunftsweisende Mobilitätsformen wie «Shared mobility» oder Ruftaxis zum Einsatz. Für den motorisierten Individualverkehr stehen eine oder mehrere Parkierungsanlagen für Bewohner und Besucherinnen zur Verfügung, die möglichst platzsparend realisiert werden und somit bestehende Grün- und Freiflächen schonen.

Mittels einer neuen Unterführung für den Langsamverkehr unterhalb der S-Bahn-Linie wird das Stettenfeld an die umliegenden Gebiete angeschlossen. Die Unterführung sichert auch den Zugang zu einer allfälligen S-Bahn-Haltestelle Stettenfeld.

Quartierversorgung und Infrastruktur
Das familienfreundliche Stettenfeld zeichnet sich durch Angebote wie einen Kindergarten mit öffentlichem Spielplatz, eine Kindertagesstätte mit Mittagstisch oder das nahegelegene Schulhaus «Hinter Gärten» aus. Ein Quartiertreff bildet den Mittelpunkt des Stettenfelds und bietet mietbare Räume für seine BewohnerInnen. Ein Restaurant, ein Café, ein Quartierladen und weitere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sorgen für ein lebendiges Stettenfeld.

Kontakte:

Olloz Sebastian
Leiter Ortsplanung/Umwelt
Telefon: 061 646 82 59


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